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Ältere Menschen und Pflegebedürftige leiden oft unter einer trockenen Mundschleimhaut. Dafür kommen viele Ursachen in Frage – wir geben Tipps!
Mundtrockenheit tritt auf, wenn die Speicheldrüsen nicht richtig funktionieren und damit die Speichelproduktion hemmen. Gründe hierfür sind beispielsweise:
- Verringerte Speichelproduktion im Alter.
- Nebenwirkungen von Medikamenten, vor allem, wenn mehrere Medikamente eingenommen werden, wie es bei älteren Menschen oft der Fall ist.
- Es wird zu wenig getrunken, da sich im Alter das Durstgefühl verringert.
- Trockene Heizungsluft im Winter.
- Es wird durch den Mund und nicht durch die Nase geatmet.
Schutzbarriere Mundschleimhaut
Die Mundschleimhaut ist eine wichtige Schutzbarriere. Sie schützt gegen Keime und Erreger, die mit der Nahrung, über die Finger oder Gegenstände wie Besteck oder Strohhalme aufgenommen wird.
Befeuchtet wird sie durch den Speichel, von dem wir täglich bis zu 1,5 Liter produzieren. Das ständige „Spülen“ schützt die Schleimhäute vor dem Austrocknen, fördert die Wundheilung und wehrt durch das im Speichel enthaltene Enzym Lysozym Bakterien, Viren und schädigende Säuren ab.
Wenn nicht ausreichend Speichel vorhanden ist, wird die Mundschleimhaut zu trocken und kann ihre Schutzfunktion nicht mehr optimal ausüben. Es entstehen Probleme beim Kauen, Schlucken und Sprechen. Zudem kann es zu Verletzungen, kleinen Wunden und Rissen im Mundraum kommen. Die Folge sind Entzündungen, die häufig auch von unangenehmem Mundgeruch begleitet sind.
Den Speichelfluss anregen
Verschiedene Mittel und Wege können dabei helfen, dass im Mund wieder mehr Speichel gebildet wird und sich die trockene Mundschleimhaut erholt. Sie enthalten häufig Xylit (Xylitol), das im Mund kühlend wirkt und den Speichelfluss anregt, und das Enzym Lysozym, das schädliche Bakterien abwehrt.
Anzeichen für trockene Schleimhäute
Ältere Menschen oder Pflegebedürftige bemerken die trockenen Schleimhäute oft gar nicht oder können die Beschwerden nicht klar benennen. Deshalb sollten Sie auf die folgenden Anzeichen achten:
– Probleme beim Sprechen und Schlucken
– Rissige Lippen und Mundwinkel
– Brennen auf der Zunge
– Klebrige Beläge in den Mundwinkeln
– Mundgeruch
– Zahnprothesen haften nicht mehr gut
– Kleine Wunden im Mund heilen nicht oder sehr langsam
Das können Pflegende tun
Es gibt für den Alltag einige Kniffe, um Problemen mit trockener Mundschleimhaut vorzubeugen oder sie zu lindern:
– Sorgen Sie dafür, dass Ihr Angehöriger genügend trinkt. Am besten sind Wasser und ungesüßte Kräutertees.
– Versorgen Sie ihn mit wasserhaltigen Lebensmitteln wie Gurken, Melonen, Kompott oder Suppen.
– Die Luftfeuchtigkeit sollte ausreichend hoch sein, stellen Sie eventuell einen Raumbefeuchter auf.
– Achten Sie auf die tägliche Zahnpflege und auf eine gute Mundhygiene Ihres Angehörigen.
– Regen Sie seinen Speichelfluss an, indem Sie ihm Bonbons, kleine Eiswürfel oder gefrorene Früchte zum Lutschen anbieten.
– Ätherische Öle in der Raumluft wie Zitronenöl regen den Speichelfluss an, Mandelöl pflegt die trockene Mundschleimhaut.
– Servieren Sie weiche Speisen: Suppen, gekochtes Gemüse, Kartoffelbrei, Milchreis, Nudeln, Pudding, Bananen oder Rührei.
– Streichen Sie salzige, scharfe und säurehaltige Lebensmittel vom Speiseplan, da diese die Mundschleimhaut reizen.
– Achtung: Grobe und trockene Nahrungsmittel wie Müsli, Brot mit harter Rinde, Zwieback oder Knäckebrot können die Mundschleimhaut verletzen.
Die Lippen schützen
Lippen und Mundwinkel sind besonders anfällig für Trockenheit. In Ihrer Apotheke gibt es Pflegestifte und fettreiche Salben mit pflanzlichen Stoffen wie Sheabutter, Honig oder Mandelöl, die schützen. Tragen Sie die Pflege mehrmals täglich auf. Bei rissigen Lippen fördert Dexpanthenol die Heilung.
Michael Feistner,