Schreibabys bringen Eltern oft an Ihre Grenzen. Was Sie für Ihr Baby und für sich selbst tun können.
Der Sommer könnte so schön sein, wären da nicht die vielen Mücken, Wespen oder Bremsen. Wie Sie sich vor Insektenstichen schützen und wie Sie sie richtig behandeln.
Insekten sind wichtig für die Natur und das biologische Gleichgewicht. Für uns Menschen sind sie aber oft nervig. Ein Insektenstich ist zwar meist harmlos, kann aber ziemlich schmerzhaft sein und stark jucken. Richtig unangenehm wird es, wenn sich ein Stich infiziert oder wenn man allergisch darauf reagiert. Doch nicht nur deshalb ist ein guter Insektenschutz wichtig. Inzwischen siedeln sich hierzulande auch immer mehr exotische Stechmücken an, die tropische Krankheiten übertragen können.
Schutz vor Insektenstichen
Wer zerstochene Arme und Beine vermeiden will, kommt um einen guten Insektenschutz nicht herum. Eine Möglichkeit, sich die kleinen Plagegeister vom Leib zu halten, sind Produkte zum Einreiben oder Aufsprühen aus der Apotheke. Fachleute nennen diese insektenabweisenden Mittel auch Repellents. Der Begriff leitet sich vom lateinischen „repellere“ (vertreiben) ab.
Die Repellents enthalten Wirkstoffe wie Diethyltoluamid (kurz DEET), Icaridin oder ätherische Öle aus bestimmten Pflanzenextrakten. Sie halten neben heimischen Mücken auch tropische Exemplare wie etwa die Asiatische Tigermücke sowie Zecken, Flöhe oder Bremsen ab. Der Wirkstoff EBAAP ist weniger lang wirksam, wehrt aber auch Wespen und Bienen ab.
Repellents richtig anwenden
Für den bestmöglichen Schutz werden alle Hautstellen, die nicht durch die Kleidung geschützt sind, mit dem Repellent eingesprüht oder eingerieben. Wollen Sie außerdem ein Sonnenschutzmittel nutzen, tragen Sie dieses zuerst auf. Dann folgt der Insektenschutz. Achtung: Die Mittel nicht auf verwundeten Hautstellen oder Sonnenbrand anwenden. Damit Sie die Repellents nicht zu stark einatmen, tragen Sie sie am besten an der frischen Luft auf.
Um das Gesicht zu schützen, geben Sie Spray oder Lotion sparsam auf Ihre Hände. Reiben Sie dann Gesicht und Hals ein. Tipp: Hinter den Ohren schützen, denn da stechen die kleinen Biester ebenfalls gern zu. Achten Sie darauf, dass das Insektenschutzmittel nicht in die Augen kommt. Auch Schleimhäute wie in Mund und Nase sollten nicht mit dem Repellent in Berührung kommen.
Repellents schützen auch Kinder
Die meisten Schutzmittel sind für Erwachsene und Kinder geeignet, die mindestens zwei Jahre alt sind, bestimmte Kombinationen auch schon für Babys ab zwei Monaten und Schwangere. Um die empfindliche Haut der Kleinen zu schonen, sollten nur die Hautflächen behandelt werden, die tatsächlich unbedeckt sind. Daneben ist es sinnvoll, die Kleidung mit entsprechenden Mitteln einzusprühen. Das hält dann etwa vier Wochen an.
Auf der Haut wirken die insektenabweisenden Mittel etwa fünf bis acht Stunden. Doch Vorsicht: Meist sind die Produkte wasserlöslich. Wer also schwimmen geht, sollte sich danach erneut eincremen beziehungsweise einsprühen. Das gilt auch, wenn Sie viel geschwitzt haben. Die meisten Mittel können Sie zweimal täglich anwenden.
Fragen Sie einfach bei uns in Ihrer Apotheke nach. Wir helfen Ihnen, das geeignete Produkt für Sie und Ihre Lieben zu finden, und geben Hinweise zur richtigen Anwendung.
Ätherische Öle als Insektenschutz
Wer sich lieber mit natürlichen Mitteln gegen Insekten wappnen will, kann ätherische Öle aus der Apotheke nutzen. Lavendel, Citronella oder Zeder mögen die kleinen Plagegeister zum Beispiel gar nicht. Sie sind in der Regel schon für Kinder ab einem Jahr verwendbar. Alternativ zum Hautschutz gibt es auch tragbare kleine Kapseln, die mit einem Band am Handgelenk, Rucksack oder am Kinderwagen befestigt werden können.
Der natürliche Insektenschutz ist allerdings nicht so effektiv wie synthetische Wirkstoffe, denn die Mittel verdampfen relativ schnell auf der Haut und müssen regelmäßig neu aufgetragen werden. Zudem können auch sie die Schleimhäute reizen oder eine allergische Reaktion auslösen. Für Fernreisen sind sie ebenfalls nicht geeignet.
Kleidung und Moskitonetze
Mit der richtigen Kleidung lässt sich der Insektenschutz noch verbessern: Sie sollte möglichst hell, langärmlig und dicht gewebt sein. Wichtig: Socken nicht vergessen, um Füße und Knöchel zu schützen, und keine süßlichen Parfums und Bodylotionen verwenden. Baumwollkleidung können Sie zusätzlich mit insektenabweisenden Mitteln einsprühen. Diese sind jedoch nicht geeignet für Kunstfasern.
Gerade für die Nacht haben sich Moskitonetze bewährt. Es gibt verschiedene Modelle: zum Einkleben ins Fenster, freistehende Pop-up-Netze oder welche zum Aufhängen. Sie lassen sich auch prima über Kinderwagen und -betten spannen. Für effektiven Insektenschutz sollten die Maschen maximal zwei Millimeter breit sein.
Insekteninfos
_In Deutschland gibt es etwa 50 Arten Stechmücken.
_Nur weibliche Mücken stechen.
_Bremsen fliegen für Menschen lautlos.
_Stechmücken bevorzugen dunkle Farben.
_Mücken sind bei Vollmond aktiver.
Insektenstiche richtig behandeln
Eine Mücke, Bremse oder Biene hat Sie erwischt? Keine Panik. Mit der richtigen Behandlung ist der Insektenstich in der Regel bald vergessen:
Tipp: Hat Sie eine Zecke gestochen, hilft zunächst eine Zeckenzange, -pinzette oder
-karte dabei, das Tier zu entfernen. Machen Sie das möglichst rasch. Achten Sie darauf, das Tier knapp über der Haut herauszuziehen und nicht zu quetschen. Desinfizieren Sie die Stelle anschließend.
Hausmittel gegen Insektenstiche
Auch einige Hausmittel haben sich bei Insektenstichen bewährt:
- Legen Sie etwa eine halbe Zwiebel auf den Stich. Sie kühlt und hemmt Entzündungen.
- Zitrone soll ebenfalls kühlen und desinfizieren. Eine Scheibe auf die Einstichstelle legen.
- Quark, der auf dem Stich verteilt wird, kühlt – zumindest solange er feucht ist.
- Aktivkohle gemischt mit Wasser kann helfen, Insektengift aus dem Stich zu ziehen. Aktivkohlepulver bekommen Sie bei uns in Ihrer Apotheke.
- Apfelessig soll helfen, Wespengift unschädlicher zu machen. Einfach mit Watte auf den Stich tupfen. Auch Umschläge mit einer Essig-Wasser-Mischung können Beschwerden lindern.
Finger weg vom Stich!
Kratzen Sie Insektenstiche nicht auf – auch wenn es stark juckt und schwerfällt. Erreger wie etwa Bakterien können sonst in die Wunde gelangen und sie infizieren. Schlimmstenfalls kann das sogar zu einer gefährlichen Blutvergiftung führen. Spezielle kühlende Pflaster helfen hier, das Aufkratzen zu vermeiden.
Insektenstiche: Wann zum Arzt?
Ist ein Insektenstich entzündet, stark gerötet oder schmerzt auch drei Tage später noch, sollten Sie damit zum Arzt. Auch wenn ein Insekt Sie im Mund oder Rachen gestochen hat, ist ein Arztbesuch immer notwendig.
Manche Menschen reagieren allergisch auf Insektenstiche. Besonders oft passiert das bei Bienen- und Wespenstichen. Neben starken Schwellungen, etwa im Gesicht, können auch Ausschläge, Schwindel, Atem- oder Kreislaufprobleme auftreten. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem allergischen Schock (anaphylaktischer Schock). Der ist lebensbedrohlich und ein Fall für den Notarzt.
Wissen Sie, dass Sie allergisch auf Insektenstiche reagieren, sorgen Sie vor: Tragen Sie immer Ihren Allergiepass und ein Notfallmedikament bei sich. Notfallmedikamente gibt es sowohl für Kinder wie auch für Erwachsene. Sie sind in der Regel verschreibungspflichtig und haben oft nur eine kurze Haltbarkeit. Überprüfen Sie deshalb regelmäßig diese Medikamente.
Übrigens: Mittelfristig hilft oft eine Hypersensibilisierung, um eine Allergie gegen Insektenstiche in den Griff zu bekommen.
Welches Insekt hat gestochen?
Piks – und schon ist das Insekt weg. Am Einstich lässt sich der Täter aber oft enttarnen:
Naturschutz beachten
Bestimmte Wespen, Bienen und Hornissen stehen unter Naturschutz. Je nach Insektenart kann es bis zu 50.000 Euro kosten, sie zu töten oder zu stören. Wer ein Nest entdeckt, sollte sich an einen Imker oder einen professionellen Schädlingsbekämpfer wenden.es
Mücken als Überträger von Krankheiten?
Bislang ist man in Europa vor Tropenkrankheiten noch weitgehend gefeit. Doch das könnte sich ändern. Denn der Klimawandel macht es exotischen Stechmücken leichter, sich auch hierzulande auszubreiten. So haben sich bereits drei Exoten bei uns angesiedelt: nach der asiatischen Tigermücke und der asiatischen Buschmücke zuletzt die „Aedes koreicus“, die noch keinen deutschen Namen hat.
Die neue exotische Stechmücke stammt ebenfalls ursprünglich aus Asien und fühlt sich vor allem in Gegenden mit vielen Wasserlachen pudelwohl. Die kleinen Blutsauger können das Virus der Japanischen Enzephalitis und das Chikungunya-Virus übertragen. Besonders gemein: Die Mücke sticht nicht wie heimische Arten erst in der Dämmerung, sondern ist auch tagsüber aktiv.
In Deutschland ist zwar noch kein Fall einer Infektion mit einer Tropenkrankheit durch einen Mückenstich bekannt, doch in Spanien wurden Touristen von einer Tigermücke mit dem Chikungunya-Virus infiziert. Es verursacht grippeähnliche Symptome wie hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Auch wenn das Risiko, sich hierzulande über Stechmücken mit einer Tropenkrankheit zu infizieren, gering ist, empfehlen Experten einen guten Insektenschutz.
Dem Stich einheizen
Wärme zerstört Eiweiße bei Bienen-, Mücken- oder Wespenstichen, die das Jucken auslösen. Wir bieten Ihnen kleine Geräte an, die genau das machen: Die batteriebetriebenen Helfer einfach für einige Sekunden auf den – möglichst frischen – Stich halten.
Michael Feistner,